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Methodenkonzept

Das Methodenkonzept in der Theorie

Kompetenzen für eigenverantwortliches Lernen

Warum haben wir uns die Mühe gemacht, erstmal ein theoretisches Konzept des selbständigen und eigenverantwortlichen Lernens zu entwickeln? Weil wir mit den bestehenden Konzepten, die wir als Beispiele von anderen Schulen und aus der Fachliteratur zusammengetragen haben, unzufrieden waren. Uns war ein Methodenlernen, in dem man sich lediglich darauf einigt, wie z. B. eine verbindliche Heftführung aussehen soll, zu kleinschrittig, um die oben genannten Probleme grundlegend zu verändern und zu besseren Schüler-Ergebnissen im Bereich des eigenständigen Arbeitens zu kommen.

Uns geht es vielmehr um den grundlegenden Aufbau von Kompetenzen, die selbständiges Lernen ermöglichen. Gleichzeitig ist uns bewusst, dass eine so komplexe Kompetenz auch nicht en bloc vermittelt werden kann. Deshalb haben wir zunächst das ‚eigenverantwortliche Lernen‘ in die folgenden Kompetenzen aufgeschlüsselt:

Methoden zur Erlangung der Kompetenzen

Diese verschiedenen Kompetenzen sind nun schon viel konkreter und werden an den Methodentagen mit unterschiedlicher Gewichtung in den Fokus genommen. So steht zum Beispiel beim Methodentag 5 „Fit für’s Pascal“ die Kompetenz Organisation/Zeitmanagement im Vordergrund, um den SchülerInnen das Ankommen am ‚Pascal‘ zu erleichtern. In der EF wird diese Kompetenz dann wieder aufgegriffen, in diesem Fall aber natürlich stark erweitert und auf die neue Herausforderung ‚Oberstufe‘ zugeschnitten. In der Q2 schließlich geht es nochmal um Zeitmanagement, dann jedoch in Hinblick auf das zu bewältigende Abitur.

Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht über die von uns vorgenommene Zuordnung der verschiedenen Kompetenzen zu den verschiedenen Methodentagen.Des Weiteren zeigt die Tabelle aber auch, welche konkreten Methoden an welchen Methodentagen eingeführt werden. Denn die Kompetenzen können natürlich nur anhand von konkreten Werkzeugen ausgebildet werden. So können die Schülerinnen und Schüler der Stufe 5 zum Beispiel nicht die Kompetenz der Selbstorganisation ausbilden, wenn sie nicht den Schulplaner zu händeln wissen.

Aus diesem Grund muss – um am Beispiel zu bleiben- am Methodentag der Stufe 5 ‚Fit fürs Pascal‘ genau diese Fähigkeit eingeübt werden. Die konkreten Methoden stehen somit aber nicht losgelöst, sondern dienen zusammen mit weiteren Methoden dem Aufbau einer bestimmten Kompetenz. Dies soll helfen, diese Methoden systematisch und im Sinne eines Spiralcurriculums immer wieder vertiefend und erweiternd einzuführen.

Das Methodenkonzept in der Praxis

Das Konzept der Methodentage am Pascal-Gymnasium

Unsere fest im Schulkalender verankerten Methodentage dienen nun zur systematischen Einführung von fachübergreifenden, elementaren Lern- und Arbeitstechniken. Uns erscheint es sinnvoll, das Vorstellen und Einüben von zentralen Methoden des eigenständigen Lernens nicht dem Zufall des Fachunterrichts zu überlassen, sondern diese Methoden auch für die Schülerinnen und Schüler wahrnehmbar bewusst und auch räumlich/zeitlich vom normalen Unterricht getrennt einzuführen und einzuüben.

Für eine solche systematische Einführung bleibt zudem – so zeigt die Erfahrung – im Fachunterricht auch kaum Zeit. So bilden die Methodentage das Herz-stück der systematischen Einführung von zentralen Lernmethoden. Sie sollen einen strukturierten und aufeinander aufbauenden Kompetenzerwerb sicherstellen:

Enge Verzahnung von Theorie und Praxis durch Anknüpfen an reale Problemstellungen

Jeder Methodentag ist unter ein ‚Fit für..‘-Motto gestellt. Für uns war das, was wir in den meisten Vorlagen entdeckt haben, die sich nicht nur auf Kopiervorlagen beschränken, sondern ebenfalls mit Methodentagen arbeiten, zu losgelöst vom Lernalltag der SchülerInnen. Ein Methodentag zum Thema ‚Markieren und Unterstreichen‘ scheint für alle Beteiligten als wenig motivierend und ist erstmal nur ‚totes Wissen‘.

Als solches führt es in der Regel nicht zum tatsächlichen Aufbau von den gewollten Kompetenzen. Deshalb haben wir die Methodentage an konkreten Problemen und Herausforderungen des selbständigen Lernens festgemacht, denen sich die Schülerinnen und Schüler in den verschiedenen Stufen ausgesetzt sehen und wollen sie fit für eben diese Herausforderungen machen. Die verschiedenen Themen kann man der oben bereits eingefügten Übersicht entnehmen.

Auf diese Weise findet an den Methodentagen zudem immer auch eine praktische Umsetzung der eingeführten Methoden statt. Die Schülerinnen und Schüler der Stufe 9 sollen zum Beispiel fit für Referate werden und lernen dafür am Methodentag nicht nur die nötigen Methoden, sondern müssen diese auch auf ein reales Referat anwenden. Dieses haben sie selbständig mit einem FachlehrerIn abgesprochen und werden es im Anschluss an den Methodentag dann auch halten. Dabei soll das neu erworbene Wissen helfen.

Die Evaluation unserer Methodentage hat gezeigt, dass das Lerninteresse durch eine solche Verzahnung von Theorie und Praxis stark erhöht werden konnte.

Kontinuierliche Anwendung

Die Methodentage dienen -wie nun umfassend dargelegt- der systematischen Einführung elementarer Lern- und Arbeitstechniken in Abstimmung auf die Anforderungen der jeweiligen Jahrgangsstufe. Es obliegt nun aber den Kollegen im Fachunterricht, auf diese Methoden und die damit verbundenen (bisher erst zaghaft ausgeprägten) Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler zurück zu greifen und diese kontinuierlich weiter einzufordern und zu trainieren. Also darf gerne, nachdem zum Beispiel die 7er einen Tag lang gelernt haben, wie Texte mit word zu verfassen sind, auf diese Kompetenz zurückgegriffen werden, sei es durch Lerntagebücher/Portfolios oder handouts.

Das vorliegende Methodencurriculum soll dabei sicherstellen, dass auch transparent ist, welche Methoden/Standards/Kriterien an den Methodentagen eingeführt wurden. Deshalb haben wir unser komplettes Material angefügt, es kann gerne auch als Kopiervorlage genutzt werden. Ein Ordner mit den Materialien steht in der Lehrerbibliothek, kann aber auch auf der Homepage eingesehen werden. Zudem wurden die wichtigsten Ergebnisse der Methodentage 5 und 7 bereits im aktuellen Schulplaner auf speziellen Methodenseiten abgedruckt. So können LehrerInnen und auch die SchülerInnen im Unterricht leicht darauf zugreifen.

Kontinuierliche Evaluation und Überarbeitung

Ein gutes Stück der Herausforderung ist geschafft, ein Methodenkonzept am Pascal-Gymnasium zu etablieren, um langfristig die Fähigkeit unserer SchülerInnen zu verbessern, selbständig und eigenverantwortlich arbeiten zu können. In den kommenden Jahren geht es nun darum, die bestehenden Methodentage weiter zu evaluieren und zu verbessern. Dann aber auch die noch fehlenden Methodentage zu erarbeiten und zu implementieren. Zudem wird das vorliegende Methodencurriculum zu erweitern und zu verbessern sein. Mittelfristig wünschen wir uns eine stärkere Verbindlichkeit der Vorgaben, um auch für die SchülerInnen mehr Transparenz und Orientierung zu schaffen.